Alles konzentrierte sich auf den finalen Rennsonntag in Schlüchtern. Nach sieben gefahrenen Rennen bei fünf Veranstaltungen, beginnend mit dem Saisonauftakt in Buxtehude über den Pfingst-Doubleheader in Gründau, dem ersten Rennen in Schlüchtern und den beiden Auslandsläufen in Fuglau (Österreich) und Valkenswaard (Niederlande), fand sich die DRX zum entscheidenden Rennen erneut auf dem Ewald-Pauli-Ring des MSC Schlüchtern e.V. im ADAC ein.
Perfekte Wetterbedingungen rundeten das große Saisonfinale ab und zahlreiche Zuschauer fanden den Weg zum Ewald-Pauli-Ring, um das bunte Treiben live zu verfolgen. Großes Vergnügen hatten auch die kleinen Fans in den Hüpfburgen vor dem Festzelt, in dem man sich mit Essen und Getränken stärken konnte. Im Fahrerlager wurden fleißig Autogramme gegeben und gesammelt, während auf der Strecke von gesunkenen Temperaturen nichts zu merken war. Es ging heiß her im Endspurt.
Im Level 1, der Deutschen Rallycross Meisterschaft, ging Dietmar Brandt (DRX1 , Audi S3 quattro) mit einem 20 Punkte-Vorsprung auf Maik Böhling (DRX1, Audi TT quattro) in den Sonntag. In Level 2, Bart Bel gegen Sven Seeliger und den Leveln 3 für DRX N1 mit Philipp Peine gegen Daniel Habicht und DRX N2 Dominic Drange gegen Marcel Euteneuer war es deutlich knapper. Wenige Punkte trennte die Erstplatzierten, mit Benett Zobel (Level2) und Mika Henning (Level3, DRX N2) hatten auch die Dritten der Gesamtwertung noch Chancen auf den Titel. Im erstmals ausgetragenen DMSB Crosscar Pokal (Level4) hatte Erik Flashar während der Saison bereits 31 Punkte auf Willi Kisser herausgefahren.
Level 1
Dietmar Brandt gab sich keine Blöße. Sein Audi S3 funktionierte fehlerfrei und siegte in allen Vorläufen. Brandt siegte auch im Finale. Nach einem Frühstart im ersten Versuch, setzte er sich während der acht Runden schnell deutlich von Maik Böhling ab, der sich seinerseits in Schlüchtern ohne technischen Probleme einen ebenfalls deutlichen Vorsprung auf Phil Löber (Platz drei) herausfuhr. Mit 471 Punkten wurde Brandt Meister, Böhling als Vize hat 433 Punkte gesammelt und Andreas Wendling (DRX2-BMW), der in Schlüchtern mit technischen Problemen nicht starten konnte, wurde mit 276 Punkten Dritter.
Level 2
Ein elektrisierendes klassenübergreifendes Duell lieferten sich 2023 Bart Bel im DRX2-BMW und die beiden DRX4-Fiesta von Sven Seeliger und Benett Zobel. Zobel verlor erst beim letzten Lauf in Valkenswaard etwas den Anschluß (400 Punkte), während Bel (422 Punkte) lediglich drei Punkte Vorsprung auf Seeliger (419 Punkte) nach Schlüchtern mitbrachte. Seeliger erlebte am Sonntag in Schlüchtern einen perfekten Tag. Lediglich die Starts brachten Seeliger in den Eröffnungsrunden etwas ins Hintertreffen, auf der Strecke konnte er sich aber in allen Vorläufen die schnellste Zeit gutschreiben lassen. Bel hingegen hatte wie schon beim Juni-Rennen in Schlüchtern, mit Problemen am BMW zu kämpfen. Ein Plattfuß im ersten DRX2-Heat brachte den Niederländer bereits ins Hintertreffen und im dritten Vorlauf ärgerte ihn eine defekte Bremsleitung. Dennoch gab er sich kämpferisch „Everything is possible“ und auch im Team Seeliger Racing wusste man: „Gefeiert wird erst am Ende.“ Beim Start zum Finale konnte Seeliger wieder nur mit Mühe einen Angriff von Johan Kwinten abwehren und reihte sich nach der ersten Kurve auf dem zweiten Platz hinter Zobel ein, den er aber bereits in der ersten Runde überholen konnte und uneinholbar davonzog. Mit seinem Sieg machte Seeliger den Titel in der DMSB Rallycross Meisterschaft fix. Bel bot dem belgischen Gaststarter Yorick Maeyninckx einen harten Kampf, musste sich aber schließlich mit Platz zwei im Finale der DRX2 und damit auch dem Vizetitel im Prädikat zufrieden geben.
Level 3 DRXN1
Nach sieben Läufen der Saison 2023 trennten den Gesamtführenden Philipp Peine (Seat Ibiza Cupra) und Daniel Habicht (BMW 318ti) lediglich fünf Punkte. Habicht war den ganzen Renntag bestens aufgelegt und gewann alle Vorläufe, musste aber auf Schützenhilfe durch Manuel Peral hoffen. Peine seinerseits ließ sich aber nicht beirren und fuhr jeweils die zweitschnellste Zeit in den Vorläufen. Erst im Finale lag plötzlich Peral im Knof-Peugeot im Ziel vor Peine. Dieses Ergebnis hätte Habicht gereicht. Doch: Peral hatte nicht gejokert und wurde somit ans Ende der Wertung gestellt. Philipp Peine konnte somit den Titel für sich verbuchen. Ein Punkt trennte die beiden Konkurrenten nach dem Finale!
Level 3 DRXN2
Mit einem Vorsprung von lediglich sieben Punkten kam Marcel Euteneuer (423 Punkte) nach Schlüchtern zum Heimrennen seines BWC-Teams. Dominic Drange hatte seinerseits 416 Punkte gesammelt. In der engen, hart umkämpften Klasse und dem Sieg in Valkenswaard im Rücken kam Lokalmatador Mika Henning (401 Punkte) zum Ewald-Pauli-Ring. Henning tat das einzige, was er konnte, um sich im Spiel zu halten: Bestzeit im Zeittraining, schnellste Laufzeiten in Vorlauf eins und zwei. Drange hielt sich dahinter möglichst schadlos: Jeweils Zweiter in den Heats. Euteneuer hingegen verlor bereits in Heat 1 an Boden: Ausfall mit defekter Antriebswelle.
Dennoch, auch hier galt: Jeder Fehler oder Defekt kann das Pendel neu ausschlagen lassen. In Heat drei lieferten sich Drange und Euteneuer ein Tür-an-Tür-Duell über fast eine halbe Runde, das Drange für sich entschied.
Beim letzten Finale der Saison geriet Euteneuer nach dem Start in ein Gerangel und fiel zurück. Henning führte, Drange macht von hinten Druck, konnte Henning aber in keinen Fehler treiben und auch die Jokerlap-Strategie brachte kein vorbeikommen. Mika Henning gewann so sein Heimrennen und Dominic Drange den Titel. Marcel Euteneuer blieb in der Gesamtwertung einen Punkt vor Henning und wurde Gesamtzweiter der Saison 2023.
Level 4 DRXC1
Der dominierende Mann auf dem Ewald-Pauli-Ring war in den Vorläufen der Niederländer Sem Peters mit zwei Bestzeiten. Titelfavorit Erik Flashar konterte mit der Bestzeit in Lauf 2. Auch im Finale ging Peters am Start in Führung und behielt diese bis ins Ziel, vor Flashar. Willi Kisser konnte an diesem Renntag Flashar nie gefährden, so dass Erik Flashar bereits nach dem zweiten Vorlauf der Titel nicht mehr zu nehmen war.
dmsj Deutscher Junioren-Rallycross-Pokal
In der Wertung für Fahrer unter 21 Jahren holte sich Mika Henning deutlich den Titel. Auf Platz zwei und drei lagen mit Mats Jonas und Timm Sachse zwei Neueinsteiger auf den weiteren Podiumsplätzen. Mats Jonas konnte in Schlüchtern sein erstes Podium mit Platz drei im DRXN2 Finale einfahren.
Auch bei diesem Lauf hat das Team von TYPE S mit Sven Seeliger einen Media Star für ein ganzes Wochenende begleitet, der im Kampf um den Titel keine Punkte verlieren wollte und am Ende einiges zu feiern hatte. Mehr dazu in Kürze im Youtube-Video auf dem Kanal von TYPE S Deutschand.
Spannender hätte das Saisonfinale kaum sein können. Das gesamte Team von TYPE S bedankt sich bei allen Fahrern und Fahrerinnen, den Rennteams, den permanenten Offiziellen, dem Co-Promoter ADAC Hessen-Thüringen, dem DMSB, den Veranstaltern und zahlreichen Helfern für die gelungene Saison, die abends auf der Meisterschaftsfeier einen würdigen und fröhlichen Abschluss fand.
Nach der Saison ist vor der kommenden Saison: die Vorbereitungen für 2024 laufen auf Hochtouren, der neue DRX Kalender 2024 sollte bald stehen.